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Milben und Menschen: Ein Überblick der Milbenarten

Milben gehören zu den achtbeinigen Spinnentieren und sind überaus artenreich. Viele von ihnen sind so klein, dass wir Menschen sie mit bloßem Auge nicht sehen können. Allerdings können manche Milbenarten als Parasit Krankheiten auslösen oder übertragen. Im folgenden Beitrag erhalten Sie einen Überblick über verschiedene Milbenarten, die uns Menschen befallen können.

Diese Milben befallen den Menschen

Milben können auf unterschiedliche Weise schädlich für den Menschen sein. Sie können den Menschen beißen oder stechen und dabei Hautkrankheiten verursachen oder Krankheitserreger übertragen. Andere Milbenarten lassen den Menschen im Grunde in Ruhe, enthalten aber bestimmte Eiweiße, die eine Allergie auslösen können. Die bekanntesten Milben-Vertreter sind:

  • Grasmilben (Herbstmilben, Erntemilben)
  • Krätzmilben (Grabmilben)
  • Haarbalgmilben
  • Hausstaubmilben
  • Zecken

In der folgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick zu den wichtigsten Merkmalen der verschiedenen Milbenarten:

 

MilbeMit bloßem Auge zu erkennen? (Größe)LebensraumNahrungStechen oder Beißen sie?Folgen für den Menschen
Grasmilben-Larve nein (0,3 mm) auf Grashalmen Zellsäfte und Lymphe ja kurz anhaltende Hauterkrankung (Erntekrätze)
Krätzmilbe nein (< 0,4 mm) in der Haut Zellsäfte und Lymphe ja lang anhaltende Hauterkrankung (Krätze)
Haarbalgmilbe nein (< 0,4 mm) in Haarbälgen Talg nein meist keine, selten Talgdrüsenerkrankung
Hausstaubmilbe nein (< 0,5 mm) in Hausstaub Hautschuppen nein bei Allergikern Hausstaubmilbenallergie
Zecke ja (> 2 mm) in Wiesen etc. Blut ja evtl. Borreliose, FSME oder andere Infektionskrankheiten

Grasmilben

Die Grasmilbe, auch Herbstmilbe oder Erntemilbe genannt, ist ungefähr 2 Millimeter groß. Allerdings leben nicht die ausgewachsenen Grasmilben als Parasit, sondern ihre etwa 0,3 Millimeter großen und orangeroten Larven. Mit bloßem Auge sind die Grasmilbenlarven kaum zu erkennen. Sie harren in Wiesen auf Grashalmen oder Ähnlichem aus und warten dort auf ihren Wirt. Sie befallen Vögel, kleine Nagetiere, aber auch Haustiere und den Menschen. Durch einen Biss in die Haut ihres Wirtes und ihr anschließend abgesondertes Speichelsekret gelangen die Larven an Lymphflüssigkeit und Zellsäfte, die ihre Nahrung darstellen. Nach einiger Zeit fallen sie ab und entwickeln sich zu den erwachsenen Tieren.

Bei Menschen führt der Befall zu Erntekrätze. Dies ist eine Hauterkrankung, die sich durch starken Juckreiz und Unwohlsein äußert. Nach spätestens zwei Wochen sollten die Symptome von alleine wieder verschwinden. Gefährlich ist diese Hauterkrankung in der Regel nicht. Halten die Beschwerden länger an oder fallen besonders heftig aus, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Krätzmilben

Die Krätzmilbe ist ein sehr hartnäckiger Parasit. Die Weibchen graben sich in die Haut von Säugetieren und legen in den so entstehenden Gängen ihre Eier ab. Daher heißen sie auch Grabmilben. Auf diese Weise führen diese Milben beim Menschen zur Hautkrankheit, die als Krätze bekannt ist. Die weibliche Krätzmilbe ist knapp 0,4 Millimeter groß und auf der Haut nur schwer zu erkennen. Ihr Körper ist wie eine Halbkugel geformt und weist an der Oberfläche Dornen auf. Die geschlüpften Larven leben in den gegrabenen Gängen der Haut weiter. Die Männchen bleiben auf der Hautoberfläche und suchen nach paarungsbereiten Weibchen, die wieder neue Eier in die Haut ablegen. Ohne Behandlung verlassen die Grabmilben ihren Wirt also nicht. Ein gesundes Immunsystem sorgt allerdings dafür, dass die Milbenzahl und die Beschwerden beschränkt bleiben. Einige Krätzmilben sind eher auf bestimmte Tiere wie etwa Hund oder Katze spezialisiert. Aber auch sie können manchmal auf den Menschen übergehen.

Symptome der Krätze

Typische Symptome der Krätze sind Juckreiz und ein Brennen auf der Haut. Diese kommen hauptsächlich durch die Reaktion des Immunsystems auf Milbenkot und Milbeneier zustande. Es bilden sich Pusteln und Quaddeln, die durch allergische Reaktionen auch an Körperstellen entstehen können, wo sich keine Milben eingenistet haben.

Behandlung der Krätze

Als Therapie dient eine Creme, die die Krätzmilben abtötet. Textilien, die in Kontakt zur Haut gekommen sind, wie Kleidung, Bettwäsche und Handtücher sollten Betroffene zudem bei 60° C waschen. Ansonsten besteht das Risiko eines wiederkehrenden Milbenbefalls.

Haarbalgmilben

Die Haarbalgmilbe ist weit verbreitet und lebt in den Haarbälgen vieler Menschen. Dort verursachen die Tiere allerdings selten Krankheiten. Sie werden bis zu 0,4 Millimeter groß und haben eine längliche Körperform. Haarbalgmilben ernähren sich vom Hauttalg. Wenn die Milbenzahl zunimmt, kann es zu einer Talgdrüsenerkrankung kommen. Die Haut ist gerötet und kann schuppen sowie jucken. Menschen höheren Alters sind häufiger betroffen. Zur Behandlung stehen verschiedene Mittel zur Verfügung, die auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen gegen die Parasiten wirken. Notwendig ist die Therapie aber nur, wenn der Parasitenbefall zu Beschwerden führt. Außerdem besteht der Verdacht, dass diese Milben beim Menschen die Entstehung der Hauterkrankung Rosacea begünstigen können.

Hausstaubmilben

Die Hausstaubmilbe ist kleiner als 0,5 Millimeter und daher mit bloßem Auge nicht zu sehen. Sie lebt bevorzugt an feuchtwarmen Orten, wo sie sich von menschlichen Hautschuppen ernähren kann. Das Bett bietet also ideale Lebensbedingungen. Diese Milben stechen und beißen nicht, sind aber die Ursache für eine Hausstaubmilbenallergie. Über den Hausstaub gelangen die Tierchen und ihr Kot in die Atemwege, wo sie zu Symptomen wie Schnupfen, Husten und tränenden Augen führen.

Um Hausstaubmilben zu bekämpfen, können Allergiker ein Encasing für Bettdecke, Kopfkissen und Matratze verwenden. Diese allergendichte Bettwäsche lässt die Eiweiße der Milbe nicht durch, die die Hausstauballergie auslösen. Betroffene können zusätzlich ein Milbenspray kaufen, um die Milbenbelastung zu reduzieren. Auf Staubfänger wie Teppiche, Vorhänge und Kuscheltiere sollten sie möglichst verzichten.

Zecken

Zecken gehören ebenfalls zu den Milben. Sie bilden die größten Milbenarten und sind recht leicht zu erkennen. Ihr Aussehen kann sich von Art zu Art stark unterscheiden. Sie stechen uns Menschen, um an unser Blut zu gelangen. Dabei können sie verschiedene Krankheitserreger übertragen und allergische Reaktionen auslösen. Bakterien und Viren können dann beispielsweise Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hervorrufen. Gegen FSME können Sie sich impfen lassen, wenn Sie in einem Risikogebiet wie etwa Süddeutschland leben. Bei einer früh entdeckten Borreliose helfen meist Antibiotika.

Milben: Zecke zwischen zwei Fingern.

Häufig gestellte Fragen zu Milben

Welche Milbenarten gibt es?

Es gibt viele verschiedene Arten von Milben, aber nur einige von ihnen befallen den Menschen oder können allergische Reaktionen hervorrufen. Die bekanntesten dieser Milben sind Grasmilben, Krätzmilben, Haarbalgmilben, Hausstaubmilben und Zecken.

Sind Milben gefährlich für den Menschen?

Milben selbst sind nicht gefährlich, jedoch können beispielsweise Zecken Krankheitserreger übertragen und so zu ernsthaften Erkrankungen führen. Andere Milben können beim Menschen Hauterkrankungen, Talgdrüsenerkrankungen oder Allergien auslösen.

Was ist die Ursache für Krätze?

Krätzmilben verursachen die Hautkrankheit Krätze, indem sie Gänge in die Haut graben und dort ihre Eier ablegen. Die daraus schlüpfenden Larven leben in der Haut ihres Wirtes, bis sie zu ausgewachsenen Krätzmilben heranwachsen und neue Nachkommen produzieren.